kita kuhmoosweg

3.preis 2013
wettbewerb kindertagesstätte kuhmoosweg | petruskindergarten
neubau einer 5-gruppigen einrichtung zzgl. wohnbebauung evangelische kirchengemeinde konstanz


erläuterungstext

städtebau und architektur

die umgebungsbebauungen des zu beplanenden grundstücks werden von unterschiedlichen städtebaulichen baustrukturen und ansätzen des wohnungsbaus der vergangenen jahrzehnte geprägt. parallel gestellte wohnungsstrukturstangen und die ansätze, wohnungsbau in kleinmaßstäbliche gebäudeteile aufzulösen, wechseln sich ab. der ort der neubebauung zwischen kuhmoosweg und danzigerstraße in konstanz zeichnet sich durch eine große, inselartige parkfläche mit großbäumen aus. die zu bebauende fläche grenzt sich zu den nachbarflächen ab, bietet eine angenehme massivität von grün und ist ein wunderbarer aufenthaltsort für menschen und kleintiere. der städtebauliche ansatz folgt der parkidee und stellt drei neue gebäude, die kindertagesstätte und zwei wohnungsgebäude, so in den park hinein, dass diese von den vorhandenen baumriesen ummantelt werden können und sich zurückhaltend dezent präsentieren. die kindertagesstätte wird in modularem holzrahmenbau über alle geschosse in einem durchlaufenden raster konstruiert, mit verglasungen und umlaufenden vertikalen holzstrukturen (schiebeelemente) mit rundstäben, analog zu den vorherrschenden baumstrukturen, umhüllt. im gesamten gebäude sind die holzmaterialien sichtbar und geben dem haus eine geborgenheit im gebäude und im park. die wohnungsgebäude werden in stahlbeton konstruiert, mit verglasungen mit umlaufenden vertikalen, filigranen gitterroststrukturen (schiebeelemente) aus ökologischem recyclingaluminium bronze eloxiert umhüllt. durch zwei in ihrer anmutung ähnliche und im detail unterschiedliche fassaden werden die nutzungen lesbar, die baukörper bleiben durch ihre geschosshohen schiebeelemente vielfältig und werden sich in die parklandschaft eingruppieren, ohne an selbstständigkeit zu verlieren. um die der baumlandschaft widersprechende horizontalität zu vermeiden, werden die baukörper in verschiedenen höhen und somit verschiedenen geschossigkeiten entworfen. die III, IV und V geschossigen bausteine bleiben unterhalb der traufkante der nachbarbebauung und bilden aus der höhenentwicklung einen städebaulichen abschluss, vom geschosswohnen der 50er und 60er jahre zum westlichen landschaftsraum.

erschließung und funktion

es wird eine neue, halböffentliche erschließung vom kuhmoosweg zur danzigerstraße angeboten. der neue weg führt die benutzer der kindertagesstätte aus norden und süden gleichermaßen zum überdeckten haupteingang, weiterhin werden die beiden wohngebäude über den weg mit stichwegen erschlossen. dies bietet eine gemeinsamkeit ohne zu trennen, die verschiedenen nutzungen können miteinander kommunizieren ohne an eigenständigkeit in der nutzung zu verlieren. durch die drei auskragenden eingangsplätze wird ein gefühltes miteinander, eine räumliche beziehung entstehen, die den parkgedanken stärkt. im erdgeschoss der kindertagesstätte wird der eingangsbereich mit der eingangshalle, büroleitung, garderoben, kinderwagenabstellflächen und der ausgang in den garten mit der schmutzschleuse angeboten. die essinseln mit den kücheneinrichtungen und anlieferung von norden, sowie der abtrennbare und für vermietbare nutzungen ausgebildete bewegungs- und elternbildungsraum mit seperatem eingang, bilden ebenfalls das erdgeschoss aus, mit im süden überdeckte freibereiche mit den wichtigen bezügen zum aussenspielraum. im ersten obergeschoss wird der ganztagesbereich und vö positioniert. die gruppenräume und nebenräume sowie die aus dem pädagogischen konzept erstellten nutzungsschwerpunkte, werden additiv nach süden ausgerichtet und öffnen sich auf einen geschützten aussenbereich nach süden. in den nach norden ausgerichteten flächen werden die bibliothek, der andachtsraum, der ruhe/schlafraum, sowie
erweiterte flurzonen als räume zum freien spielen und chillen angeboten. im zweiten obergeschoss findet die ganztageskrippe ihre räume. ananlog der logik im ersten obergeschoss werden die gruppen- und nebenräume sowie die räume des personalteams nach süden zur aussenterrasse ausgerichtet und im norden werden die schlafräume, spielnischen und elternberatungen untergebracht. vom überdeckten eingangsbereich der beiden wohnungsbaukörper wird ein kleines wohnfoyer mit briefkästen, sitzbank/ablage und treppenhaus erschlossen. die gewünschten kleinen wohnungsgrundrisse der einzelnen etagen werden modular angeboten. sie bieten durch das rastersystem eine hohe flexibilität, offenheit und wohnqualität durch das wohnen im park.

energiekonzept, wirtschaftlichkeit, ökologie

die einzelnen baukörper zeichnen sich durch eine modulare bauweise und ein strenges rasterprinzip aus, der holzrahmenbau der kindertagesstätte baut durchweg auf dem holzbaurastermaß 6,00 x 2,50m auf. die kompaktheit wird durch ein gutes a/v verhältnis, eine gute ausrichtung und ein kompaktes volumen aufgezeigt. die fassaden sind im süden, z.t. im osten und westen, mit sonnenschutzglas hochgedämmt, sonstige fassaden mit fassadenpanelen hochgedämmt, die bodenplatten und dächer sind ebenfalls hochgedämmt, die dächer mit extensiven begrünungen und solarelementen vorgesehen. der anschluss an die vorgeschlagene nahwärmeversorgung wird als grundversorgung angesehen. als regenerative energienutzungen können geothermische und solarthermische elemente herangezogen werden. diese werden durch wärmerückgewinnungen unterstützt, durch die interdisziplinäre zusammenarbeit mit sonderingenieuren ist dies weiterzuentwickeln. der kompakte, sehr gut gedämmte baukörper ist die basis für wirtschaftliches bauen und ein gutes energiekonzept.

freianlagen

das freiraumkonzept entwickelt sich aus der parkidee des gesamtansatzes. es konzentriert sich auf das bild des lichten hains mit offenen rasenflächen und einprägsamen baumsolitären. der zu dichte baumbestand wird behutsam ausgelichtet, aufgeastet und durch wenige neupflanzungen raumergänzend arrondiert. jenseits der offenen spielwiese umfrieden schwingende, wechselbreite heckenbänder den geschützten inneren freibereich der kita. buchten und fugen entstehen und schaffen raum für differenzierte spiel- und naturerlebnisse. die festen spielelemente zum klettern, schwingen oder rutschen entwickeln sich aus einem licht transparenten stabnetz geflecht, das sich aus der perspektivischen ferne subtil dem haincharakter unterordnet. die stellplätze werden im westen konzentriert. der gehweg wird zurückversetzt und geschützt im hain als „parkweg“ geführt. hohe kronen und niedere wiesenflächen bieten gute einsichtigkeit und gewährleisten gefühlte sicherheit. der neue öffentliche spielplatz bildet den übergang vom lichten park zum geschlossenen wald. er entwickelt, untersützt durch leicht schwingende topographie, strapazierfähige wie kleinräumig einladende naturgetönte spielbereiche.