kirchheim

3.platz
nachnutzung güterbahnhofsgelände
grosse kreisstadt kirchheim unter teck
mit stötzer landschaftsarchitekten freiburg i. br.


erläuterung

das baugrundstück für die nachnutzung des güterbahnhofsgeländes liegt prägnant, zentrumsnah westlich zum bahnhofsareal in kirchheim unter teck.
auf dem nahezu topographisch ebenen, langgezogenen grundstück, im norden durch die schöllkopfstraße und im süden durch die parallel laufende bahntrasse begleitet, wird das projekt entwickelt.
die direkt am östlichen rand des planungsgebiets kreuzende steingaubrücke bildet die zentrale südliche einfahrt zur stadtmitte von kirchheim.
an der steingaubrücke wird ein markantes verwaltungsgebäude mit großzügigem, zweigeschossigem sockelbauwerk und darauf aufgestelltem fünfgeschossigem turmgebäude vorgeschlagen.
das neue bauwerk gibt der stadteinfahrt die notwendige adresse, bildet mit dem danebenliegenden bkk gebäude ein wechelspiel zwischen sockel und turm und koffert die lärmemmisionen des straßenbrückenlärms in das eigentliche planungsgebiet, westlich des neuen verwaltungsgebäudes, ab.
für das neue wohnquartier wird ein system aus unterschiedlichen, langgestreckten baukörpern, mit differenzierten höhenstaffelungen, wohnformen und innenhöfen, sowie zwei öffentlichen gebäuden und einer ostwest verlaufenden platzfolge, welche an den angrenzenden platz parkhaus/bahnhof und an den grünraum der westlichen wohnbebauung anschließt, vorgeschlagen.
zur schöllkopfstraße werden zum straßenraum vier raumbildende viergeschossige bauwerke entwickelt, welche sich zum innenbereich auf zweigeschosse unterschiedlich abstaffeln und verschiedene wohnformen vom geschosswohnungbau bis zum stadthaus/townhouse ermöglichen.
zur bahntrasse wird das system der raumbildung des quartiers ebenfalls vorgeschlagen, jedoch mit einer geschossigkeit von drei bis eingeschossigen wohnformen.
durch die raumkanten zur schöllkopfstraße und zur bahntrasse entsteht ein innenbereich mit versetzten baukörpern und niederen ein bis zweigeschossigen bauformen, reihenhäusern und öffentlichen gebäuden und den notwendigen öffentlichen, halböffentlichen und privaten plätzen und wegessytemen.

erschließung und freianlagen

durch die zentralen, einspurigen pkwrampen ein- und ausfahrten, zwischen den baukörpern an der schöllkopfstraße und am planungsrand ost und west, werden auf kurzem weg die fahrzeuge, flexibel für alle bauabschnitte, unter den jeweiligen baukörpern untergebracht.
der autofreie planungsinnenbereich erhält hierdurch eine hohe qualität und ist ausschließlich den bewohnern und besuchern, fußläufigen erschließungen und dem radverkehr vorbehalten.
der gebietsrand im norden und süden wird mit platanenbaumreihen gesäumt, entlang der schöllkopfstraße werden besucherparkplätze unter diesen angeboten.
die gebäudeerschließungen der baukörper im norden und süden erfolgen durch eine seitlich zu begehende erschließungsachse, welche im norden durch den offengelegten kegelesbach und im süden durch eine rhododendron heckenstruktur begleitet wird.
durch diese erschließungsräume werden alle hauptbaukörper zentral erschlossen und neben den treppen und aufzügen räume für kinderwägen, sitzmöglichkeiten, briefkästen und kleine treffpunkte vorgeschlagen.
für die reihenhausbebauungen im innenbereich werden versetzte erschließungen mit unterschiedlichen grundrissmöglichkeiten vorgeschlagen.
zwei schmale wasserläufe im westen und osten führen die wasserflächen in die beiden zentralen öffentlichen plätze, mit jeweils einem wasserbecken, hinein.
auf dem westlichen platz wird das bewohnerzentrum im erdgeschoss und das kinderhaus im obergeschoss angeboten.
die neue radbrücke bindet mit seinem kopf an diesen baukörper an und mit einem integrierten rampenbauwerk kann der radverkehr großzügig in das planungsgebiet und von hier aus nach nord, ost und west weitergeleitet werden.
auf dem östlichen platz werden im erdgeschoss verschiedene läden und ein kleines cafe und im obergeschoss unterschiedliche praxen entworfen.

wohnformen

das entwickelte system schlägt verschiedene baukörperformen und in diesen verschiedene wohnformen vor.
an den blockrändern im norden und süden werden geschosswohnungen und maisonettewohnungen mit unterschiedlichen innenhöfen und terrassen entwickelt, sowie eingearbeitete stadthäuser/townhouses.
singelwohnen, zwei-vierzimmerwohnen, haus in hauswohnen, mehrgenerationenwohnen, servicewohnen und wohngemeinschaften sind möglich.
im innenbereich werden versetzte reihenhäuser entworfen.
durch die möglichen realteilungen und bauabschnittsmöglichkeiten können eine vielzahl von bauabschnitten und bauqualitäten entstehen, vom kostengünstigen wohnungsbau bis zum hochwertigen eigentumswohnen.

gestalt und energiekonzept

mit dem vorgeschlagenen konzept wird eine präzise idee für dieses projekt an diesem ort formuliert.
die bauwerke an der schöllkopfstraße und der bahntrasse werden in massivbauweise
in sichtbeton und mineralischen kalkputz vorgeschlagen.
die innenbereiche in leichtbau, die reihenhausbebauungen in holzbauweise und die beiden öffentlichen bauwerke im innenbereich in stahlglaskonstruktion.
das exakte energiekonzept sollte in einer gemeinsamen zusammenarbeit mit verschiedenen ingenieurbüros erfolgen.
durch die gewählten gebäudestellungen in ostwestrichtungen sind dachsolarelemente und intelligente fassaden sinnvoll, welche ein blockheizkraftwerk für das gesamtgebiet mit den notwendigen wärmetauschern unterstützen.
es soll ein stark begrüntes wohnquartier mit fassadenbegrünungen entstehen.
durch eine sorgfältige dem entwurfsansatz exakt nachfolgende realisierung, entsteht ein neues, den inhalten angemessenes, unverwechselbares stadtwohnmodell für die bauherren, die bewohner und die stadt kirchheim unter teck.