geschäftshaus bodanplatz
1.rang 2002
mehrfachbeauftragung kaufhaus am bodanplatz konstanz
erläuterungstext
Auf dem Planungsareal entwickelt sich zwischen Bodanplatz, Bodanstrasse, Rosgartenstrasse und Bruderturmgasse eine differenzierte städtebauliche Struktur mit klar formulierten, in Zusammenhang stehenden Plätzen und neuen Wegbeziehungen. Der Bodanplatz als Gesamtsituation wird als grosser stadträumlicher Platz über die Bodanstrasse hinweg entwickelt. Die bestehenden Plätze, Alte Sparkasse, Löwenplatz, bisheriger Bodanplatz werden zusammengefasst und über den Strassenraum bis zur historischen Stadtmauer gelegt. Der neue Platz reicht von der Bruderturmgasse bis zum Bahnhofsplatz und von der Stadtmauer bis zur Wiesenstrasse. Durch die Öffnung und Integration sämtlicher Funktionen auf den Platz und nicht auf eine Strasse, können sich die beiden Innenstadtgefüge Stadelhofen und Neugassenviertel räumlich, gestalterisch und ökonomisch verbinden. Analog historischer Beispiele der Stadtentwicklung, Konzil (Kaufhaus), Markthäuser (Kaufhaus),... stehen auf dem Platz zwei Gebäudeensemble. Zum Einen die bestehende Gebäudeinsel nahe dem Seeuferhaus, zum Anderen das neue Geschäftshaus auf dem Bodanplatz als Möbel, als Platzdifferenzierung und Platzkantenbildung. Das neue Geschäftshaus auf dem Bodanplatz wird als eigenständiges Gesamthaus entwickelt, welches als "Einhaus" erkennbar ist, jedoch auf die unterschiedlichen, wichtigen stadträumlichen Gegebenheiten eingeht und diese in Ihrer Funktion unterstützt. Das Gebäude zeigt sich als im Platzraum offenes Gebäude, in welchem der Platzbelag durch den Innenraum hindurchläuft. Die Fassaden sind als zweischichtiges Netzwerk mit unterschiedlichen vertikalen und horizontalen Gliederungen aufgebaut und integrieren den bestehenden Baukörper optimal. Dem transparenten Gebäude aus verschiedenen Glasarten, wird eine zweite Schicht mit Faltstrukturen aus Kupfermetall und Edelstahl zum Schliessen der Fassaden vorgestellt. Es entsteht ein dynamischen Haus, ein Haus welches verändert werden kann, geöffnet, halbgeöffnet, geschlossen, ein Haus das die Stadtteile entwickelt und verbindet. Nach Süden wird die Fassade analog dem bestehenden Gebäude viergeschossig mit Dachgeschossgeschoss sichtbar. Zur Rosgartenstrasse springt die Fassade im Erdgeschoss zurück und bildet den Haupteingang zum grossen Textilkaufhaus aus. Die historische Stadtmauer wird freigelegt. An dieser entlang wird eine neue Wegebeziehung über den Platz, Geschäftshaus, Rosgartenstrasse, Bruderturmgasse, Neugasse angeboten. Die Höhenentwicklung des neuen Gebäudes reagiert auf die kleinstrukturierte Bebauung um die Stadtmauer und steigert deren Stimmung mit neuen, im Maßstab subtilen Gebäudeelementen. Aus der Erdgeschossebene erweitert sich eine zwei- bis dreigeschossige Ladenzeile als eigenständige Geschäftseinheit oder im Textilhaus integriert. Dieser Baukörper kragt in Richtung Bruderturmgasse aus und bildet den städtebaulichen Abschluss an der Westseite. Als in den Platz hineinragendes Bauwerk, analog den bestehenden Gebäude, Rotes Haus und Sporthaus Gruner wird hier ein Triptychon gebildet. Es entsteht eine neue Platzgasse mit einer Verlängerung der Fassadenkante des Schuhhaus König, mit neuen Ladengeschäften und einem Restaurant, in welchen die Stadtmauer in der Gesamthöhe sichtbar bleibt. Über ein bestehendes Gebäude in der Neugasse wird der neue Stadtraum ebenfalls erschlossen und verbindet sich mit diesem am neuen Restaurant. Durch die Gesamtkonzeption und die Fassadengestaltung mit hochwertigen und veredelten Materialien, wird ein Gebäude mit grosser Wertigkeit vorgeschlagen. Das geforderte Raumprogramm mit grossem Textilhaus, Kleinläden und Gesundheitszentrum wird komplett erfüllt und durch zwei zentrale Erschliessungen optimal erschlossen.