kinderhaus st. josef

erläuterungstext

städtebau
die beiden quadratischen solitärbauten, die dominierende kirche st. josef, sowie das ehemalige pfarrhaus werden um einen weiteren quadratischen neuen baukörper das kinderhaus st.josef ergänzt. bewusst wird das neue gebäude versetzt zur kirche in gleicher grundgröße vorgeschlagen, sodass das ensemble aus den unterschiedlichen ansichten der straßenräume als stadtquartier erkennbar ist und in den freiräumen von baukörpern eingebundene grünräume entstehen.

funktion

das neue kinderhaus wird über die differenzierten freianlagen von der phillippsburger straße kommend erschlossen. das gebäude wird durch die große, zweigeschossige halle bestimmt, in welcher durch das öffnen der mehrzweckräume auch größere veranstaltungen stattfinden können. die in den luftraum eingestellte treppe, sowie die galerie im obergeschoss definieren die halle zur mitte, zum treffpunkt, von welchem aus die unterschiedlichen bereiche erschlossen werden. die kinderkrippe im erdgeschoss hat direkten bezug zu den freianlagen im osten und süden, der kindergarten im obergeschoss kann den freibereich über die umlaufende veranda durch eine aussentreppe erreichen.

konstruktion und gestalt

dem quadratischen baukörper wird ein systematisches konstruktonsraster in holzbauweise mit großformatigen wand- und deckenelemente zugrundegelegt. aussen- und innenfassaden sind hauptsächlich verglast mit durchgängigen vorhangelementen zum verdunkeln, halbverdunkeln, schließen und öffnen. das obergeschoss wird mit einer umlaufenden veranda mit holzbelag vom erdgeschoss abgelöst, sämtliche sichtbaren holzbaustoffe sollen in redcedar ausgeführt werden. die fassade der veranda, sowie die dachfläche werden, als reminiszenz zur kirche, mit einem holzgewebe in rautenform ummantelt, welches das erscheinungsbild des neuen kinderhauses prägt.

die gärten um das kinderhaus st. josef

die freianlagen um das kinderhaus st. josef in bruchsal beinhalten die gärten für den kindergarten mit ca. 1000 m² und die kindertagesstätte mit ca. 500 m² freifläche. durch die anordnung des kinderhauses als solitären, quadratischen baukörper im süden des grundstücks entsteht für die nutzung des geländes eine optimale situation zur schaffung von unterschiedlichen spielfunktionen und nutzflächen für die kinder. durch eine klare zonierung werden unterschiedliche aufenthaltsflächen für das spiel im freien geschaffen.

vorzone

ankommen / abholen an der philippsburgerstraße ermöglicht eine großzügig angelegte vorzone die abwicklung für das ankommen und das abholen der kinder. gleichzeitig können hier parkplatzmöglichkeiten für besucher und angestellte des kinderhauses geschaffen werden.

eingangszone

ein breites plattenband mit „grünen märchenspuren“ bringt die kinder zum eingangstor. dieses ist auch über den öffentlichen weg um die kirche von osten her zu erreichen. der rundgang um die kirche bleibt weiterhin offen.

aktiv zone:

ein breites band aus wasserdurchlässigem material (dränasphalt) bildet die aktivfläche des spielhofes für bewegung, spielen, rennen, laufen, hüpfspiele, baustellen, etc. diesem bereich ist der eingang für das kinderhaus zugeordnet. ebenso kann dieser freiraum in die aktivitäten der halle einbezogen werden. der tiefhof an der kirche (im osten) wird leicht verändert und kann in die nutzung für das kinderhaus temporär mit einbezogen werden. er entwickelt sich zum grünen spielforum für rollenspiel, für kindertheater, für feste usw. weiterhin bleibt der tiefhof der kirchlichen nutzung vorbehalten, beispielsweise auch für pfarrfeste und bibelstunden mit dem pfarrer. der bestehende höhenunterschied wird für sitz- und stehstufen genutzt, um ein kleines forum entstehen zu lassen. das forum kann für unterschiedliche veranstaltungen genutzt werden und fügt sich topografisch optimal in die situation ein. im norden des spielhofes entsteht ein leichtes schattendach mit sitzmöglichkeiten. unter dem schattendach werden geräteboxen für außenspielgeräte und kleine fahrzeuge installiert. bestehende und neue bäume sitzen in grünen Inseln im spielhof. sie springen auch über die kante bis in das tieferliegende grüne forum.

ruhezone

unter einem lichten wäldchen aus hainbuchen versteckt, befinden sich die rückzugräume. eingebettet unter dem baumdach auf weichem waldboden sind schaukeln, wippen, weidenhäuser untergebracht. hier liegt auch der sinnesgarten nach dem vorbild „kükelhaus“. ebenfalls befinden sich dort nistkästen und wege, beispielsweise weidenzweigwege oder rindenschartenwege aus unterschiedlichem material.

grüne spiellandschaft

die grüne spiellandschaft schließt sich nach süden an die befestigte fläche des spielhofes an. hier gibt es ebene, offene rasenflächen, aber auch mulden und rasenhügel für unterschiedliche spielmöglichkeiten. sand-, wasser- und matschbereiche befinden sich hier, ebenso orte für eine hangrutsche, möglichkeiten zum balancieren und das offene spiel auf der wiese. in diesem bereich kann die halle geöffnet werden.

kleinkinderbereich - kinderkrippe

der außenbereich der kinderkrippe ermöglicht allen gruppenräumen den zugang nach außen. innerhalb des offenen rasengeländes werden kleine rückzugsräume angeboten. ebenso kleine tische, bänke und sand- und matschbereiche für die kleinen kinder. das grundgerüst für die vegetation der anlage bilden die vorhandenen bäume, die weitgehend erhalten und integriert werden. hinzu kommen große baumarten wie hainbuchen, ahorn, nussbäume aus heimischem standort. die gesamte außenfläche ist barrierefrei eingerichtet. unterschiedlich gestaltete zonen ermöglichen eine differenzierte und zeitgleiche nutzung durch verschiedene gruppen. alle eingesetzten materialien sind ökologisch verträglich und wasserdurchlässig. sie orientieren sich an der umweltfreundlichkeit und sind nach dem prinzip der nachhaltigkeit gewählt. für die entwicklung des kindergartens sind innerhalb des pädagogischen konzeptes, die aktivitäten im freiraum besonders wichtig. die angebotenen möglichkeiten lassen sich sehr gut mit dem pädagogischen konzept des kindergartens st. josef kombinieren. das körperliche und seelische wohlbefinden des kindes - kognitiv, sozial, emotional, motorisch - soll im kindergarten entwickelt und gefördert werden. gelegenheiten zum sägen, hämmern, bauen, matschen, klettern, rennen, verstecken, rutschen, graben aber auch zum rückzug zum lesen, zum sinieren können gegeben sein und müssen im rahmen des freibereiches diesen möglichkeiten bieten.