feuerwehr weingarten

1.preis
planungswettbewerb
erweiterung der feuerwehr in weingarten
mit lohrer.hochrein landschaftsarchitekten


städtebau
das grundstück der feuerwehr liegt an der scherzacherstraße, am südlichen rand der historischen stadtmitte von weingarten.
die situation wird geprägt durch den topographischen übergang von der nahezu ebenen altstadt zum im süden steil aufsteigenen hallersberg, sowie der unmittelbar im norden liegenden altstadtbegrenzung und dem beschwingt folgenden mühlenbach.
die stadtprägenden gebäude von weingarten, historische stadthäuser, kirchliche langhäuser, bäuerliche gehöfte sind in ihrem gesamtvolumen kompakte, wohltuend einfache, in sich geschlossen oder bewegte, aber geometrische baukörper.
an dieser städtebaulichen situation, an der kante vom übergang von der flachen ebene zum hallersberg, zeigen sich die bestehenden gebäude nicht orthogonal zueinander stehend, sondern sich am berg verortet und sich zum tal, zur altstadt aufspreizend und öffnend.
mit dem neuen bauwerk wird ein neues ortsbildprägendes gebäude mit den inhalten, geometrisch einfacher baukörper als gesamtfigur und ausrichtung/weiterbauen analog den bestehenden gebäuden geschaffen.
ein weiterer sich zur stadtmitte auffächernder baustein.

funktion
das bestehende feuerwehrhaus bleibt erhalten und in seiner struktur lediglich minimal den neuen raumanforderungen angepasst.
das neue transparente foyer, zwischen bestand und neu, bildet den neuen haupteingang mit foyer, eingestellter haupttreppe und aufzug.
das neue feuerwehrhaus wird aus seinen funktionen/höhen, im gebäude und den verkehrsführungen, heraus entwickelt.
kurze wege, funktionale anforderungen, robustheit, geringe kubatur, sinnvolle ausrichtungen und zusammenhänge stehen im vordergrund.
durch die nordsüd ausrichtung des neuen bauwerks und die somit getrennten einfahrten für die fahrzeuge insgesamt, wird das grundstück zum einen in die verkehrsanlage der einsatzfahrzeuge, zum anderen in die verkehrsanlage der pwks störungsfrei aufgeteilt.
im erdgeschoss wird die fahrzeughalle zum bestehenden feuerwehrhof nach osten ausgerichtet.
alle damit verbundenen funktionen, wie umkleiden, sanitärbereiche, lager, u.a. schließen folgerichtig an die halle an und können direkt von außen über den pkw parkbereich auf schnellstem weg erschlossen werden.
in ergänzung zu der bestehenden kommandozentrale im bestand werden in gleicher lage im neubau die geforderten büros, mit übersicht auf die einsatzbereiche, sowie zusätzlich zum raumprogramm, eine teeküche als treffpunkt angeboten.
über den haupteingang und das foyer wird der veranstaltungssaal mit nebenräumen im obergeschoss erschlossen.
die positionierung und belichtung der nebenräume erfolgt nach süden zum hallersberg.
der teilbare saal erhält die ausrichtung zur stadt, mit einer aussenterrasse und schöner sichtbeziehung zur basilka st. martin.
in der präzise gestalteten dachform, werden je nach raumfunktionen unterschiedliche höhen und athmosphären entworfen.
durchblicke und einfache funktionsabläufe von west nach ost, sowie terrassen und freibereiche zu allen sonnenständen orientiert, schaffen hochwertige funktions- und aufenthaltsqualitäten.

gestalt und wirtschaftlichkeit
ein relief aus verschiedenen ebenen flächen und staffelungen, je nach städtebau und funktion, gestaltet sich.
das gesamtgebäude wird in leichtsichtbeton mit durchgefärbtem weissgrauem pigment vorgeschlagen, sodass alle stützen, wände innen und aussen, sowie die decken in robustem beton sichtbar sind.
die bodenbeläge werden durchgängig in einem material mit gussasphaltplatten vorgeschlagen.
der kompakte, hochgedämmte baukörper erzeugt ein energetisch günstiges gebäudevolumen und gutes av verhältnis.
durch eine sorgfältige, dem entwurfsansatz exakt nachfolgende realisierung, entsteht ein neues, den inhalten angemessenes, unverwechselbares gebäude für die feuerwehr und die stadt weingarten.

energie
die kompakte kubatur des neuen bauwerks und die hochwertige außenhülle erfüllen die voraussetzung für ein sinnvolles energetisches haus.
es soll ein regeneratives energiekonzept realisiert werden, welches in übergreifender zusammenarbeit mit dem bauherrn und den ingenieurbüros in konzeptioneller art entwickelt werden muss.

außenraum
die freiflächen entwickeln sich aus einer robusten funktionalen haltung.
ein pattern aus industriellen betongrossplatten bildet den verbindenden teppich für die arrondierte anlage und gewährleistet die dauerhaft belastbare aufstell- und bewegungsflächen.
die erweiterten pkw - stellplätze werden mit rasenpflaster befestigt.
eichen -symbol der solidität- bilden den vegetativen rahmen.
im norden als hochstämme um den blick auf die feuerwache von der straße gerahmt zu inszenieren, seitlich als lockere, hainartige gruppierungen zur einbindung in das stark böschige gelände.