wohnen in petershausen

1.rang 2011
mehrfachbeauftragung wohnen petershausen konstanz
mit architekturbüro prinz ravensburg
und lohrer hochrhein landschaftsarchitekten münchen


erläuterungstext

städtebauliche und freiraumplanerische konzeption

durch die bedeutende lage im stadtgefüge von konstanz erfordert die aufgabe eine differenzierte auseinandersetzung mit den teils historisch gewachsenen, funktionalen und gestalterischen rahmenbedingungen in einer städtebaulich sehr sensiblen umgebung mit den angrenzenden stadtgefügen der innenstadt und den freiraumplanerischen freiräumen nach norden. vorrangiges ziel ist die selbstverständliche fortführung der im rahmenplan städtebaulich und freiraumplanerischen guten, klar artikulierten zielsetzungen, die bereits bei den angrenzenden realisierten oder projektierten wohnbauten erfolgreich planerisch umgesetzt wurden. die einfügung der neuen wohngebäude in den kontext soll mit einem schlüssigen freiraumkonzept weiter gestützt werden. es soll ein grosszügiges, schönes und weitgehend geschütztes und dennoch der öffentlichkeit nicht verschlossenes, zeitgemäßes „wohnen in petershausen“ entstehen. die defizite im bereich der baulichen nutzung und gestaltung sollen mit dem rahmenplan und den einzelnen bebauungsplänen mit einem eindeutigen und ortsspezifischen planerischen konzept erfolgreich behoben werden. ein neues, urbanes stadtgebiet, gut eingebunden in die vorgefundenen strukturen wird entstehen. die neuen gebäude im gesamten planungsgebiet folgen den richtung kernstadt dominierenden blockrandstrukturen und erweitern somit die gewachsenen strukturen folgerichtig. als zeitgemäße interpretierung der traditionellen blockrandbebauung erfolgt im rahmenplan eine eindeutige, auf diesen standort bezogene, qualitätssteigernde maßnahme: die nördlichen blockränder grenzen sich richtung bahnareal ab, die ostlichen ränder erlauben flexible nutzungen, die südlichen blockränder sind unterbrochen und erhöhen die winterliche besonnung und aufenthaltsqualität deutlich. punkthäuser definieren dennoch die gewünschten baufluchten und bilden halböffentliche, freiraumplanerisch und räumlich hochwertige innenhofbereiche an.

an diesen strukturellen und freiraumplanerischen zielsetzungen leitet sich das neue gebäude einfach und logisch ab, die äussere form ergibt sich wie von selbst: nach norden zur bahnlinie geschlossen, nach süden geöffnet und durch das punkthaus mit aufnahme der gebäudehöhen der nachbarbebauung akzentuiert , nach osten die masstäbliche überhöhung , wie im rahmenplan bereits festgehalten. nach westen und süden die "wohnseite" mit ausblick ins grüne und verknüpft mit halböffentlichen freiraumflächen. somit wird das neue gebäude stadtplanerisch und freiraumplanerisch analysierend fortgeführt zu einem nach osten abschliessenden, unaufdringlichen aber dennoch hochwertigen stadtbaustein mit hoher wohnqualität. die gestaltung der fassaden leitet sich ebenfalls aus diesen zielsetzungen ab: die "urbanen" seiten nach norden, osten und am blockaussenrand auch nach süden erhalten eine das urbane verdeutlichende, verputzte lochfassade. die fassaden nach westen erhalten eine naturnahe, wohnliche, offene, auch individuell gestaltbare ausprägung. sämtliche wohnungen profitieren von den artikulierten freiräumen mit den allgegenwärtigen schönen bezügen zur sonne.

wohnungstypologie

grundbaustein innerhalb der einzelnen gebäudeteile ist ein übersichtliches und wirtschaftliches erschließungssystem. an den jeweiligen erschließungszonen können im einzelnen geschossen 2, oder als variante 3 wohnungen, angebunden werden. im vorgelagerten punkthaus sind je geschoss 2 wohnungen untergebracht. die ausrichtung und grundrissorganisation folgt dem gewählten städtebaulichen und freiraumplanerischen konzept mit unterbringung der wesentlichen wohnräume zum wohnhof und nach süden mit den vorgelagerten großzügigen balkonen und terrassen, sowie den nach norden orientierten schlafräumen. bei allen wohnungen bietet sich viel spielraum für konventionelle, individuelle, aber immer qualitativ hochwertige wohnformen. zur unterstützung der freiraumplanerischen konzeption der verknüpfung der freiräume in der ebene über dem gewerbebereich werden auch im erdgeschoss nach westen wohnungen mit privatem gartenanteil untergebracht. der gewerbebereich kann als eine zusammenhängende oder bei bedarf in mehreren einzelnen einheiten mit den entsprechend notwendigen nebenräumen weiter entwickelt werden.

konstruktion, fassaden, materialien, wirtschaftlichkeit

das neue gebäude erhält im unmittelbaren urbanen kontext nach norden, osten und nach süden am straßenraum eine aus dem gewachsenen kontext abgeleitete bewährte putzfassade, nach westen zum wohnhof eine durch die balkone und viel grün geprägte "offene struktur". das gebäude soll als bewährte, konventionelle stahlbetonstruktur und als mauerwerksbau entstehen.

energie und ökologie

durch sinnvollen einsatz von passivhauskomponenten und nachhaltigen, wertbeständigen baustoffen wird ein ökologisch zeitgemäßes gebäude entstehen. in einer interdisziplinären zusammenarbeit mit den entsprechenden ingenieuren in zuge der weiteren planungsphasen werden sinnvolle maßnahmen weiter präzisiert.