grenzbachareal konstanz
2.preis 2021
workshopverfahren
grenzbachareal konstanz
erläuterungsbericht
das grundstück des workshopverfahren grenzbachareal in konstanz
liegt an der südlichen begrenzung des stadtnahen wohnquartiers paradies.
das paradies ist geprägt durch meist hochwertige blockrandbebauungen der 19. jahrhundertwende, mit stattlichen baustrukturen und teilbegrünten innenhöfen.
die gesamtsituation des areals zeichnet sich durch heterogene, längs- und querstehende gewerbebaustrukturen, differenter entstehungen sowie qualitäten aus und ist eines der letzten erhaltenen gewerbezeugnisse und dessen besonderer athmosphäre im paradies.
dem vorgefundenen grundprinzip analysierend, baulich und athmosphärisch folgend und dieses innovativ weiterdenkend, zu vervollständigen wird der städtebauliche ansatz für das grenzbachareal entwickelt.
das bestehende eingangsbauwerk an der blarerstraße, das direkt anschließende, mit hohen raumhöhen und skelettbauweise vorgefundene, loftartige bauwerk, sowie in teilbereich das daran quergestellte gebäude, mit hoch liegender rampe und untergeschossen, sind prägend und werden erhalten.
aus dem prinzip dieser vorhandenen drei gebäude mit längs- und quergebäuden wird der gesamtansatz als mäanderne gesamtfigur entwickelt, welche durch den wechsel von gebäuden und nach norden und süden geöffneten höfen, geschickte beziehungen zu den gartenanlagen der nördlichen nachbarbebauungen und nach süden zum grenzbach eröffnet.
die neue städtebauliche typologie schließt den gesamtblockrand interpretierend und eröffnet eine neue, von west nach ost laufende, offene wegeverbindung von der blarerstraße zur schulthaißstraße, an welcher das gesamtkonzept und die verschiedenen räume und funktionen offen und lesbar werden.
im erdgeschoss große, dem paradies entsprechende durchgänge, mit darüber liegenden in den obergeschossen verglasten gemeinschaftsräumen, zeigen nach außen und innen die gesamtidee des entworfenen prinzip, einer offenen, flexiblen, lebendigen und robusten bauwerksstruktur für verschiedene, auch sich verändernde nutzungen.
die bestehenden verputzen bauwerke werden, durch die auf das untergeschoss mit mobiltykonzeption gestellten neuen gebäude, in holzbauweise erhöht und ergänzt.
im gesamtorganismus von der blarerstraße zu schulthaißstraße und zu den im norden liegenden gartenanlagen zum grenzbach, entwickeln sich aus dem bestand unterschiedliche gebäudehöhen, von drei- bis sechsgeschossig.
das bauwerk zur der blarerstraße öffnet sich zur stadt, zeigt den durchgang, die freianlagen der kita und den eingang zur kunstschule.
verschiedene vertikal und horizontal in der größe änderbare ateliers und arbeiten und wohnen im loft, werden im bestand angeboten.
auf der bestehenden "rampe", erschlossen mit rampen und treppen, wird in sichtbeziehung zu den eingängen blarer- und schulthaißstraße, das cafe mondial als treffpunkt und quartiersmitte platziert.
der große innenhof nach süden, mit bezug zum grenzbach und der neuen benachbarten nutzung für vorträge, kino, u.a., bietet eine veranstaltungsplattform als biergarten, freikino, theater, konzerte und weiteres.
direkt angrenzend liegt die zweigeschossige kita mit den großen freianlagen zur blarerstraße und kleinen terrassen direkt vor den gruppenräumen zum urbanen platz.
zwischen dem gastronomie bereich und der schulthaißstraße werden in analogie zum bestand weitere flexibel, teilbare nutzungen, wie markthalle paradies, blumen und ein weiterer, im erdgeschoss zum bach, offener marktplatz und in den obergeschossen atelier-, office-, wohn- und co working und living nutzungen entwickelt.
der eingang zur schulthaißstraße öffnet sich zum palmenhaus und bietet ein mobilityzentrum zum ausleihen und teilen verschiedener fahrzeuge an.
im grünen hof nahe der schulthaißstraße werden gemeinschaftsgärten und ein spielplatz entworfen, die eine schlüssige fortführung der schönen bestandsgärten anbieten.
die neue tiefgarage wird in der logik der beiden bauabschnitte mit zwei getrennten rampen, jeweils für autos und fahrräder, von der bestandsanfahrt im norden, auch rad- und fußweg, entworfen.
in den obergeschossen entwickelt sich ein angebot verschiedener wohnformen,
gefördert, frei, genossenschaftlich, baugruppen, co living, wohnen im loft und weiteres.
die gemeinschaftsräume, wasch- und trockenräume, kicker- und tischtennis, kinder- und familientreff, generationentreff und weitere werden in den urbanen mitten der obergeschosse mit bezug zum erdgeschoss und zu allen funktionen angeboten.
die materialität der neuen baukörper erfolgt durchgehend im gleichen prinzip.
erdberührte materialien werden in sichtbeton vorgeschlagen, auf denen aus holz konstruierte und bekleidete bauwerke aufgesetzt werden.
insgesamt soll ein vielschichtiges gebiet, mit der atmosphäre industrie- und neuer architektur, differenter lebendiger nutzung, holz und grünfassaden entstehen.
mit dem vorgeschlagenen konzept wird eine präzise idee für dieses projekt an diesem ort formuliert.
durch eine sorgfältige, dem entwurfsansatz exakt nachfolgende realisierung, entsteht ein neues, den inhalten angemessenes unverwechselbares städtebauliches und lebbares konzept für die bauherrn, die nutzer und besucher und die stadt konstanz.