postareal

3.rang 2015
mehrfachbeauftragung postareal ziegelstraße 13-17 ravensburg


erläuterungstext

städtebau

das bauquartier ziegelstraße 13I15I17 in ravensburg zeichnet sich durch seine zentrale lage im südwesten in unmittelbarer nähe zur altstadt von ravensburg aus.
die vorgefundene blockrandbebauung zeigt eine in maß und höhe heterogene bebauung mit zwei bis viergeschossigen baukörpern und dachgeschossen. an der ziegelstraße sowie an den anschlüssen zur rudolfstraße und zwergerstraße wird der blockrand fortgeführt und geschlossen. die ziegelstraße wird durch eine viergeschossige randbebauung in zwei baukörpern mit regelmäßigen, wiederkehrenden kopfaufbauten als dachaufbau gegliedert. an der rudolfstraße wird die viergeschossige bebauung fortgeführt und an der zwergerstraße geschieht dies ebenfalls, jedoch zur niedrigen zweigeschossigen nachbarbebauung um ein geschoss abgestaffelt, sodass ein dreigeschossiger anschluss entsteht. aus dem ordnungsprinzip der blockrandtypologie werden die hofhäuser - pavillons- weiterentwickelt. diese werden als dreigeschossige baukörper mit dachaufbau vorgeschlagen. die dem wohnen vorbehaltenen ruhigen innenhofbebauungen gliedern sich zum einen an die blockrandstrukuren an, zum anderen stehen diese als freistehende neue bauwerke im innenhof in weiterführung der vorgefundenen nordsüd stehenden bestandsgebäude. entlang der bestehenden innenhofeinzelhäuser in ostwestrichtung wird weiterhin ein neuer baukörper eingefügt der die körnung dieser achse aufnimmt und diese im quartier fortführt.

freiräume und erschließung

die gewerbeflächen im erdgeschoss fassen die gebäude an den straßenbereichen mit repräsentationsflächen der fa. kirchmaier & staudacher, café, bäckerei, praxen… diese werden direkt von den gehwegen erschlossen. zwischen der randbebauung zur ziegelstraße und deren angeschlossener hofbebauung wird ein durchgesteckter weg auch zur kommunikation und zum treffen - promenade social - von der rudolfstraße zur zwergerstraße angeboten. aus dieser promenade heraus werden die grosszügigen foyers der treppenhäuser, kleine treffpunkte mit sitzmöglichkeiten erschlossen, aus welchen die zugänge zu den hauptbaukörpern und den hofhäusern möglich werden. zwischen den beiden baukörpern der ziegelstraße wird ein weg in ostwestrichtung entlang der begrünten nordwände der bestandsgebäude durch den innenhof geführt, aus welchem sich die weiteren wege zu den pavillons ergeben. hier wird in fortführung zur olgastraße eine neue fußläufige erschließung in richtung altstadt angeboten.

freiräume und parkierung

der straßenverkehr und die parkierungen werden aus den bestehenden straßenräumen entwickelt, sodaß die innenhöfe dem ruhigen grünen wohnen vorbehalten sind. entlang der straßenräume werden besucherparkplätze für gewerbe als längsparker angeboten. in der ostwest verlaufenden wegeachse zwischen den beiden baukörpern an der ziegelstraße werden zusätzlich einzelne besucherparkplätze für wohnen angeboten. die zentrale einfahrt zur tiefgarage für pkw und fahrräder erfolgt über die rudolfstraße.

freiflächen

das freiflächenkonzept unterstreicht das städtebauliche prinzip. hinter dem schützenden riegel entlang der ziegelgasse entwickelt sich eine ruhige gartenlandschaft mit einer einladend offenen blütenreichen wiese als verbindenden teppich. hainartig gesetzte gruppen von kirschen unterstreichen den gartencharakter, zitieren das höhenspiel der hochbauten, gliedern subtil den raum und betonen zugangsbereiche vor den häusern. gemeinschaftsflächen mit spiel sind gut erreichbar und geschützt im nördlichen bereich situiert. ein zurückhaltendes wegenetz mit ausreichend distanz zu den wohnbereichen gewährleistet die fußläufige erschließung und
ermöglicht auch bis in die rückwärtigen lagen die andienung für umzugswagen oder rettung.

funktion

neben den gewerbeflächen im erdgeschoss sowie den gewünschten büros der fa. kirchmaier & staudacher im dachgeschoss an der ziegel/rudolfstraße sind alle flächen dem wohnen vorbehalten. es entsteht ein vielfältiger hochwertiger organismus mit zwei - viergeschossigen wohnungen und dachaufbauten. die wohnungen sind in der ostwest richtung durchgesteckt und erhalten so belichtungen aus beiden richtungen und terrassen nach westen und nach osten. die westterrassen zur ziegelstraße werden zum geschützten sitzen als verglaste wintergartenterrassen angeboten. die dachgeschosse der gesamtbebauung staffeln sich leicht von west nach ost in richtung aussicht zur altstadt ab. durch die abstaffelung werden auch aus westen besonnte und ruhige penthousebebauungen in unterschiedlichen differenzierten höhen möglich.

gestalt und energie

in reminiszenz zu den vorzufindenden hochwertigen gründerzeitgebäuden wurden die gebäude entlang des blockrandes zu den straßenräumen mit einer klinkerfassade entworfen. die pavillons und baukörper im innenhof werden mit einer putzfassade aus sumpfkalk mit horizontalem kammabzug entwickelt. um eine qualitativ hochwertige und wirtschaftlich interessante bebauung zu gewährleisten, müssen dem entwickelten grundgedanken eine präzise umsetzung in der realisierung folgen. die technischen und energetischen weiterentwicklungen sind in einer interdisziplinären zusammenarbeit mit bauherren und Ingenieurbüros weiterzuentwickeln.